Segelsommer 2021 – Teil 2

Oudeschild – Hindeloopen 9.06.2021

Wir verlassen Oudeschild kurz nach 11:00 🕚, nachdem wir noch kurz den Dieseltank aufgefüllt haben. Tolles Segeln im Watt – Gezeitenstrom und Wind mit noch ca. 4-5 Windstärken schieben uns in einem sanften Bogen durch das Wattenmeer Richtung Kornwerderzand. Nach etwa 2,5 Stunden schleusen wir hinein ins IJsselmeer. Nach Verlassen der Schleuse ist der Wind nicht mehr derselbe – die ehemalige Zuiderzee empfängt uns mit komischer Welle und einem abflauenden Wind. Nach einer Stunde Segeln nehmen wir den Motor dazu und erreichen gegen 16:30 🕟 Hindeloopen. Der Tag endet usselig, es wird frisch und nieselig. Wir spazieren durch Hindeloopen, freuen uns über die malerischen Grachten, die schmucken Häuschen und überall blühenden Gärten. Zurück am Hafen genießen wir noch ein Anlegebier und eine Portie Bitterballen und Nachos😋 Später bekommen wir lieben Besuch von Melanie & Uwe und lassen den Abend bei einem Plausch gemütlich ausklingen. Heutiges Etmal: 26,5 sm ⚓️

Hindeloopen – Lemmer 20.06.2021

Gegen Mittag, natürlich nach einem tollen Sinne-Frühstück, verlassen wir Hindeloopen und setzen die Segel bei zunächst 3 Windstärken Richtung Enkhuizen. Anfangs noch etwas diesig, setzt sich bald die Sonne durch und beschert uns zusammen mit inzwischen 4-5 Windstärken einen herrlichen Segeltag. Auf halber Strecke beschließen wir eine Ziel- und damit Kursänderung nach Lemmer. Wir wollen dort einen weiteren Segelfreund treffen – Frank auf seiner Etap SY Brynja. Raumschots, später mit gutem Halbwind können wir super in die Lemmerbucht hineinsegeln und am späten Nachmittag im Jachthafen Friese Hoek festmachen. Der Hafenmeister ist bereits fort, also bleiben wir am Meldesteiger liegen. Heutiges Etmal: 21,5 sm⚓️. Auf geht es zum Hafen Slump und zu Frank. Er und seine Frau haben eine Etap 32s und wir dürfen sie besichtigen. Das Boot ist top in Schuß und mit viel Liebe zum Detail eingerichtet und ausgestattet. Edgar und Ich sind begeistert! Für Interessierte hier der Link zum Blog: > sybrynja.WordPress.com < Wir haben ja den Traum, in ein paar Jahren eine längere Zeit in keltischen Gewässern, also Schottland, Irland, Faroer, Norwegen etc. zu verbringen, wir lieben das Segeln in raueren Gewässern, daher wäre ein solches Boot sehr gut geeignet. Schauen wir mal…. Nach dem Besuch bummeln wir noch ein wenig durch Lemmer und lassen den Tag bei einer super leckeren Pizza bei „La Gondola“ auf der Terrasse direkt am Kanal ausklingen. Boote liegen dort längsseits festgemacht, dort zu sitzen ist einfach voll entschleunigend. Menschen beobachten, vorbeifahrenden Schiffen nachzuschauen und einfach Zeit miteinander zu verbringen – Exklusivzeit und unbezahlbar. Einmal mehr sind wir sehr dankbar für alles. Als wir zurück am Steg und am Boot sind, drehen wir dieses noch eben von Hand um, damit wir mit dem Bug zum Wind stehen. Dieser soll nämlich noch ordentlich zunehmen und zudem viel Regen mitbringen. Genau so kommt es dann später auch und wir sind froh, diese Aktion gemacht zu haben. Abends an Bord philosophieren wir noch über diverse Sportboot-Scheine und Prüfungen (ich bin ja lizensierte DSV-Prüferin): was z.B. in der SKS-Praxis geprüft wird, was z.B. vor Antritt jeder Fahrt zu machen ist wie z.B. Kühlwasseraustritt nach dem Starten des Motors, Seeventile zu, Luken zu und so weiter… Da kann man sich schon mal festquasseln. Doch irgendwann fordert die Müdigkeit ihren Tribut und wir verholen uns in die Koje.🥱😴

Lemmer 21.06.2021

Der Morgen begrüßt uns mit strömendem Regen, viel Wind und einem triefend nassen Hafenmeister, der persönlich zu uns gekommen ist, um uns nach unseren Plänen zu fragen. Inzwischen hatten wir beschlossen, wegen des laut Vorhersage lang anhaltendem Niederschlag plus viel Wind einen Hafentag einzulegen. Auch wollte ich einiges für meine Kunden und meinen Job tun und arbeiten. Also klären wir kurz mit dem HM ab, an welchen Platz wir Sinne verlegen können. Dies wollten wir dann auch umgehen erledigen, um danach dann gemütlich und in Ruhe zu frühstücken. Wir packen uns wasserdicht ein, ich klariere die Leinen, damit wir bereit zum Ablegen sind und Edgar startet den Motor. Und sagt: ich schau mal nach dem Kühlwasser! Und: nix!!! Also: Ursache finden – da hilft nichts… Das heißt: um gut an den Motor heranzukommen, die Treppe vom Niedergang abbauen und die komplette Hundekoje ausräumen, die uns als Stauraum dient für alles, was wir schnell im Zugriff haben wollen, und das ist doch ziemlich viel… Das sind so Momente, wo das Boot in Sekundenschnelle wie ein Schlachtfeld aussieht und es geringfügig an Gemütlichkeit fehlt. Und das mit dem Frühstück habe ich schon aus meinem Kopf verbannt… Aber ich schweife ab. Edgar prüft den Wasserfilter – dieser ist in Ordnung. Dann werden die Kühlwasserschläuche auf Verstopfung untersucht – alles frei. Bleibt nur noch die Wasserpumpe. Der Impeller scheint ebenfalls in Ordnung, jedenfalls auf den ersten Blick. Doch auf den zweiten nicht mehr, das Innenleben des Impellers drehte durch. Also: einen neuen kaufen – glücklicherweise direkt im Shop beim Hafenmeister zu bekommen – in die Pumpe einbauen, Pumpe selber wieder einbauen, dabei auf den richtigen Sitz aller Keilriemen achten! Motor starten – Kühlwasseraustritt prüfen – läuft, alles ok! Gottseidank! Dann alles wieder retour: Treppe zum Niedergang wieder anbringen, Seitenklappe zum Motorraum verschließen und Stück für Stück die Hundekoje wieder einräumen. Ok – sieht fast wieder gemütlich aus. Anschließend, das dann endlich auch erledigt ist, verlegen wir Sinne noch in die vorgesehene Box. Hieß übrigens während des ganzen Gekrames immer wieder Ölzeug an, Ölzeug wieder aus, wieder an etc. Denn natürlich hat es NICHT aufgehört zu regnen… Und dann, inzwischen fast Mittag, FRÜHSTÜCK !!! Endlich! 😅 Später sind wir dann nochmals in den Ort – ich auf der Suche nach gutem W-LAN und Edgar mit dem Ziel Segelzubehörladen. So gehen wir nochmals ins La Gondola, wo tatsächlich, wie von lieben Facebook-Freunden empfohlen, sehr gutes W-Lan existiert, und ich dann mal Büro- und Servicezeit einlegen konnte. Derweil ist Edgar Bootsdinge kaufen, u.a. Dyneema, um die Relingsdrähte neu zu spannen. Später, nach ein paar heißen Schokis mit Sahne & Cappucini und getaner Arbeit, besorgen wir noch ein paar Lebensmittel, um abends lecker an Bord zu kochen. Heutiges Etmal: keine Seemeilen, dafür ca 9.000 Schritte😉

Lemmer – Volendam 22.06.2021

Sunshine!☀️ Der heutige Tag verspricht gutes Wetter und gutes Segeln. In den vergangenen Tagen haben wir oft die Vorhersagen in Sachen Wind und Wetter gecheckt – auf Texel hatten wir ja den Plan geschmiedet, via IJsselmeer und Staande-Mast-Route wieder langsam Richtung Zeeland zu ziehen. Doch nichts ist so beständig wie Wetteränderungen und so haben wir den o. g. Plan wieder verworfen. Stattdessen wollen wir über den Noordzeekanal, welcher IJsselmeer- bzw. Markermeer und Amsterdam mit der Nordsee verbindet, bis IJmuiden. Als heutiges Etappenziel entscheiden wir uns letztlich für Volendam im Markermeer. Der Wind schiebt uns mit anfänglich 3-4 Windstärken auf Halbwindkurs gut aus der Lemmerbucht heraus. Später frischt er weiter auf und dreht weiter rechts. Wir entscheiden auf diesem Raumschotkurs Richtung Enkhuizen später, das Großsegel zu bergen und uns nur noch von der Genua ziehen zu lassen. Zwischendurch versuchen wir ein paar Mal, Kontakt zu Charly aufzunehmen, der mit seiner Frau auf seinem Boot irgendwie auf Gegenkurs zu uns war. Aber Charly hat nix mitgekriegt, wie wir gemerkt und er uns später bestätigt hat😉 Je näher wir Enkhuizen kommen, umso labberiger und ungemütlicher wird es wellentechnisch – die Kenner wissen, was mit der „Ijsselmeerwelle“ gemeint ist… Wir sind froh, daß im Kanal zur Schleuse bei Enkhuizen wieder ruhigeres Wasser ist, starten den Motor und bergen die Genua. Bald schleusen wir weiter ins Markermeer. Dort angekommen, nimmt der Wind nochmals zu und wir fahren unter leicht eingerolltem Vorsegel vor dem Wind Richtung Volendam. Je weiter wir uns von der Schleuse entfernen, umso schaukeliger wird es wieder. Dennoch ist es ein schöner Tag mit Sonne und Wind und wir genießen es. Begegnen einem Plattbodenschiff – jene großen Segler, die einfach zum Bild von IJsselmeer, Markermeer und Waddenzee dazugehören. Dieser versuchte sich an einem Boje-über-Bord-Manöver – mit wenig Erfolg. So langsam sind sie wieder mehr und mehr zu sehen. Diesen Traditionsschiffen haben die Corona-Lockdowns extrem zu schaffen gemacht. Von jetzt auf gleich durften sie nicht mehr fahren – umso mehr freuen wir uns über jeden Platti, den wir sehen. Am späten Nachmittag erreichen wir die Marina Volendam – ein super Hafen! Eingebettet in Ferienhäuser im holländischen klassischen Stil liegt man wunderbar geschützt. Nachdem wir fest sind in unserer Box, besuchen wir den Hafenmeister und werden mega freundlich empfangen. Es stehen kostenlos Fahrräder für kurze Besorgungen zur Verfügung, das Hafenfebäude ist modern, dennoch gemütlich und alles macht einen picobello Eindruck. Sehr zu empfehlen! Nach einem kurzen Rundgang sitzen wir an Bord in der Plicht, trinken ein Anlegebier, genießen die Ruhe und schauen den Haubentaucherpärchen zu, die im Schilf hinter uns ihre Nester haben. Idylle pur – wieder so ein Moment, in dem Du weißt, warum Du segelst. Das Boot liegt ruhig im Wasser, doch ich spüre das Schaukeln des Tages noch nach (jeder Segler kennt das mehr oder weniger). Dann wird es Zeit für das Abendessen und wir zaubern uns wie immer etwas Köstliches. Unser Plan, durch den Noordzeekanal zu fahren, bleibt – der Wetterbericht gibt grünes Licht für die Rückkehr nach Zeeland über die Nordsee. Heutiges Etmal: 35sm⚓️

Volendam – Ijmuiden 23.06.2021

Nachdem uns der Wecker liebevoll, aber bestimmt zum Aufstehen bewegt, gönnen wir uns wie fast immer ein ausgiebiges Bordfrühstück. Zur geplanten Zeit legen wir ab, fahren vorbei an den Haubentauchern, genießen noch einmal den Blick auf die hübschen Häuser und lassen Volendam und diese tolle Marina hinter uns. Nachdem wir unser Fahrwasser verlassen können, auf Höhe der Insel Marken, nach welcher diese südliche Teil der Zuiderzee benannt ist, setzen wir Segel und nehmen Fahrt auf Richtung Amsterdam. Wir umrunden Marken, an deren Nordostspitze Het Paard van Marken (=Das Pferd von Marken) steht. Ein sehr markanter Leuchtturm, dessen Silhouette von weitem wirklich wie ein Pferd anmutet. Und der normalerweise in strahlendem Weiß zu sehen ist, doch aktuell rundum eingerüstet ist und eher an ein trojanisches Pferd erinnert. Wir laufen auf das Fahrwasser zu, welches zur Schleuse vor Amsterdam führt und sehr stark von Berufsschiffen frequentiert ist. Wir bleiben außerhalb des Tonnenstriches und segeln bei weiter gutem Wind, begleitet von einem Wechsel zwischen Sonne und Wolken Richtung Amsterdam. Das Stück Wasser, welches wir grad befahren, ist die Ij. Sie geht hinter den Schleusen in den Kanal über, an dessen westlichem Ende die Hafenstadt IJmuiden liegt – unser heutiges Ziel. Schon von weitem ist die Skyline von Amsterdam zu sehen. Sowohl Edgar als auch ich sind schon öfter hier gefahren und jeder hat so seine Geschichten zu erzählen. Noch ist etwas Zeit bis zur Schleuse und wir gönnen uns unseren fast täglichen Espresso zur Mittagszeit.

Gegen 14:00 Uhr gehen wir durch die Oranjesluizen – für uns geht es rechts in die Sportbootschleuse, direkt neben uns in der großen Kammer fahren die großen Frachter ein und wir hören das Dröhnen ihrer Maschinen sehr deutlich. Nach der Schleusung fahren wir auf Amsterdam zu und sind bald mittendrin. Rechterhand vorbei am Sixhafen, bei durchreisenden Seglern sehr bekannt, da er sehr zentral liegt und man von dort mit einer Fähre ruckzuck in die Stadt gelangt. Dann Linkerhand der Bahnhof von Amsterdam und so geht es eine ganze Weile. Es gibt so viel zu sehen – alte Bauwerke neben modernsten Geschäftsgebäuden rechts wie links, an den Ufern immer wieder loftähnliche Restaurants und ansprechende Biergärten, dann wieder sehr viel reine Industrie zu beiden Seiten – kurzum: Langeweile kommt nicht auf. Dazu kommt quirliges Hin und Her diverser Wasserfahrzeuge – wir müssen alle Fahrzeuge um uns herum auf dem Schirm haben: Frachter, querfahrende Fähren, andere Sportboote, Wasserschutzpolizei etc. Der Kanal erstreckt sich über 21 km, für uns bedeutet das 3 Stunden Fahrt unter Motor, da der Wind uns genau auf die Nase bläst und Kreuzen im Kanal verboten ist (sinnvollerweise). Nach ca. 1 1/2 Stunden passieren wir linkerhand den „Afrika“-Hafen und verlassen damit so langsam den Dunstkreis von Amsterdam.



Rechts und links wird es grüner, nur noch selten passieren wir Industriegelände. Entenfamilien kreuzen jetzt unseren Bug, Schwäne mit ihrem Nachwuchs ebenso. Fast denkst Du, daß es jetzt idyllischer wird. Doch nach einer weiteren Kanalbiegung sehen wir schon die wieder markanten Riesenschornsteine von IJmuiden, die ihren Dampf unermüdlich in den Himmel blasen. Sie gehören m.W. zu Vattenfall, welche dort ein riesiges E-Werk haben. Wir nähern uns der Hafenstadt und langsam wird es wieder industriell und betriebsam. Als wir den Hafen von weitem in Sicht haben, wechseln wir von der Rechten auf die linke Kanalseite, da sich „unsere“ Schleuse ebenfalls ganz links befindet. Es ist zwar noch etwas hin bis zur Schleuse, aber so brauchen wir nicht kurz vorher im Getümmel der Berufsschiffe dort queren. Dachten wir… Kurz nach unserem Manöver kommt von achtern ein Schnellboot auf, welches sich relativ zügig als die Wasserschutzpolizei entpuppte (die hatten wir doch heute schon mal..-). Sie kamen dann natürlich auch längsseits, haben die üblichen Fragen gestellt – woher, wohin und wieviel Personen – und uns dann sehr höflich, aber bestimmt erklärt, daß wir bitte wieder an den rechten Fahrwasserrand zurückkehren mögen und erst kurz vor der Schleuse wechseln sollen. Okeee – war einen Versuch wert…. Letztlich ist aber alles kein Problem, wir queren kurz vor der Schleuse nochmals den Kanal und können sogar direkt ohne Wartezeit in diese einfahren. Die Schleusung geht zügig und kurze Zeit später fahren wir aus der Kammer heraus Richtung Nordsee – den Wind auf der Nase und die Sonne im Gesicht.

Auf der rechten Seite sind Kriegshinterlassenschaften zu sehen – Festungen, die mittlerweile von unzähligen Seevögeln bewohnt werden. Besser so! Von links kommt uns eine Riesenfähre in den Kurs, welche wohl grad abgelegt hat und parallel zu uns Richtung See fährt. Sie schiebt sich gemächlich an uns vorbei und gibt kurz darauf voll Fahrt. Ihre Schraube lässt hinter ihr und damit vor uns das Wasser aufkochen und sorgt für ordentlichen Wirbel. Doch kurz darauf ist sie schon weiter weg und alles beruhigt sich wieder. Wenig später, quasi kurz vor der Nordsee, welche wir schon riechen können, biegen wir nach links in den. Yachthafen IJmuiden ein. Edgar sucht uns einen schönen Liegeplatz und gegen 18:30 Uhr sind wir fest. Landgang! Die Sonne meint es gut mit uns, als wir den Steg entlang zum Hafenbüro gehen. Der CheckIn erfolgt am Automaten, der 2 Karten mit Barcode ausspuckt, welche uns später den Zutritt zum Gelände ermöglichen. Dann geht es umgehend zum Strand. Kaum betreten wir ihn, kommen als erstes die Schuhe von den Füßen – endlich Sandstrand und Meerfeeling 😊 Unser Blick wird rechts von der langen Mole der Hafeneinfahrt begrenzt, links schweift er weit weg bis Zandvoort und über das Meer nach Westen, die Sonne lacht uns ins Gesicht. Barfuß und die Hosenbeine aufgekrempelt laufen wir ins Wasser – einfach herrlich! Es ist wärmer als erwartet und leichte Wellen schnurgeln uns entgegen, umspielen unsere Knöchel und laufen wieder zurück, bis die nächsten kommen. Seit ich zurückdenken kann, sind dies Momente, in welchen ich vollständig geerdet bin. Dankbar und glücklich und irgendwie eins mit dem Universum. Und das alles kann ich gemeinsam mit meinem Lieblingsmenschen genießen – unbeschreiblich. Derweil ich so vor mich hindenke und philosophiere, fängt Edgar etliche schöne Momente mit seiner Kamera ein. Anschließend verbringen wir noch ein Weilchen in der Strandbar. Geschützt hinter Glaswänden spüren wir den mittlerweile frischen Wind nicht, halten unser Gesicht in die Sonne und genießen ein Anlegebier. Zum Abendessen gehen wir wieder zurück aufs Boot, bekochen uns gut und lecker und lassen den Abend gemütlich ausklingen. Morgen Früh um 07:00 Uhr soll es losgehen, auf die Nordsee zurück nach Zeeland. Fortsetzung folgt! Etmal: 32sm ⚓️

Werbung

Urlaub im Veerse Meer

18.06.20 – 28.06.20

Ich hätte nicht gedacht, dass ich mal 10 Tage Urlaub im Veerse Meer machen werde. Mein Boot habe ich Anfang 2019 in die Oosterschelde verlegt, weil mir das Veerse Meer zu klein und zu eng ist.
Für diesen Urlaub habe ich mir aber vorgenommen in Zeeland zu bleiben. Freie Stege und Inseln anzulaufen oder zu ankern.
Da bietet sich das Veerse Meer natürlich an. Einige schöne Stellen kenne ich ja hier.

So wenig wie dieses Mal bin ich noch nie gesegelt. Die Zeit habe ich mehr mit wandern, schwimmen und fotografieren verbracht.

Lieblings Platz an der Goudplaat


Nach drei Tagen Goudplaat bin ich zwei Seemeilen weiter, zur Mosselplaat, gesegelt. Diese Insel liegt genau gegenüber von Veere. Hier habe ich auch Freunde getroffen. Die Insel ist sehr klein. Hier bin ich nur einen Tag geblieben.

Heute fahre ich nach Wolphaartsdijk.
Ich fahre einen kleinen Umweg, oben am Nordseedeich vorbei. Hier kommt es zu einer spontanen Regatta mit einem H-Boot. Tja, wenn zwei Boote den gleichen Kurs haben.

Regatta mit H-Boot

Unterwegs wird Sinne zweimal von Freunden erkannt. Es ist schön überall jemanden zu kennen.
In Wolphaartsdijk hatte ich für zwei Jahre einen Liegeplatz. Im Verein bin ich hier weiterhin Mitglied und zahle dadurch nur knapp 7 Euro für die Übernachtung.

Sinne in Wolphaartsdijk

Von Wolphaartsdijk bin ich wieder zur Goudplaat gesegelt. Den schwachen Wind hatte ich heute genau von vorn. Also bin ich fast die ganze Strecke gekreuzt. Das ist auf dem Veerse Meer anstrengen, weil es so eng ist. Alle paar Minuten ist eine Wende fällig.
Außer mir ist nur ein weiterer Segler gegen an gekreuzt. Alle anderen „Segler“, selbst die auf Gegenkurs, sind unter Motor gefahren. Das wird mir immer ein Rätzel bleiben.

Die restlichen Tage habe ich wieder mit viel wandern, schwimmen und fotografieren verbracht. Zweimal bin ich von Freunden besucht worden.

Zurück in Colijnsplaat habe ich Anke und Martin, von der Segelyacht „JAMBO“ getroffen. Martin war erst ein paar Tage von seinem Non-Stop-Törn, von Martinique nach Helgoland zurück. Das waren mehr als 5000 Sm.
Wir hatten einen sehr unterhaltsamen Abend auf der Sinne. Martin hatte natürlich viel über seine Reise zu erzählen.


Zeelandbrug


Stegtag in Goudplaat.

Ich bleibe heute hier am Steg. Goudplaat ist eine meiner Lieblingsstellen im Veerse Meer. Hier gibt’s Wildpferde, Büffel, Natur pur und zu guter letzt grandiose Sonnenuntergänge.

Lars und Familie, sowie Andi und Familie sind schon früh aufgebrochen. Ich habe das in der Koje schlafend nicht mitbekommen.

Ich mache mich heute mit der Kamera bewaffnet auf den Weg zu „meinen“ Wildpferden und „meinen“ Büffeln.

Hier fühle ich mich richtig wohl. In der Natur bin ich zuhause. Ich lasse jetzt einfach mal die Bilder sprechen.

Colijnsplaat- Goudplaat, Veerse Meer

18.06.20

Heute geht’s ins Veerse Meer. Um 15:00 Uhr ist Hochwasser in Stevenisse. Das bedeutet für mich so gegen 13:00 Uhr abzulegen um mit der Strömung bis zur Zandkreegsluis segeln zu können.

Blauer Himmel, raumschots Richtung Zierikzee. Besser konnte es nicht sein. Da ich kurz vor Hochwasser losgefahren bin habe ich die Klappbrücke auf der Zierikzee-Seite angepeilt. Als ich ca. 1,5 Sm vor der Klappbrücke war öffnet diese. Ich hatte also keine Chance mehr diese Brückenöffnung zu schaffen. Es gibt aber an der Brücke auch eine Durchfahrt mit digitaler Anzeige der Durchfahrtshöhe. Sinne hat 13m mit Antenne. Auf der Anzeige wird 13,30m angezeigt. Passt also. Im Moment gibt’s kaum Wellen auf der Oosterschelde, also durch. Das ist immer so ein spezieller Moment. Die ganze Zeit sieht es so aus als wenn es jeden Moment kracht. Dann ist man unter der Brücke und man sieht, wirklich erst unter der Brücke, dass es passt.

Weiter zur Zandkreegsluis. Auf der Oosterschelde war herrliches Segeln angesagt. Angekommen an meiner „Lieblingsschleuse“, ging dieses Mal tatsächlich alles zügig und reibungslos.

Jetzt, im Veerse Meer, fällt mir schnell auf warum ich meinen Liegeplatz in die Oosterschelde verlegt habe. Alle 10 Meter kommt der Wind aus einer anderen Richtung. Abgesehen davon ist es hier aber wieder erstaunlich ruhig und Strömung gibt’s auch nicht mehr.

Über WhatsApp haben wir mit ein paar Freunden eine Zeelandgruppe. Ich frage nach ob am Wochenende jemand in Zeeland unterwegs ist. Andi meldet sich sofort. Er ist mit seiner Familie zusammen mit Lars und dessen Familie in Middelburg. Sie wollen aber zurück ins Veerse Meer. Ein Treffen ist schnell vereinbart.

Der Himmel zieht sich immer mehr zu. Aus Richtung Süd-Ost kommt eine schwarze Wand auf uns zu. Ich telefoniere mit Lars. Sie sind sich, auf Grund der schwarzen Wand, noch nicht sicher was sie machen. Ich schlage Goudplaat vor. Da ist genug Platz für alle drei Boote.

Auf dem Weg zur Groudplaat hat’s mich voll erwischt. Gewitter, Starkregen, heftige Böen und als ob das noch nicht reichen würde habe ich mal getestet wie weich der Grund im Veerse Meer ist. Das muss man nicht haben. Ich bin glücklicherweise mit eigener Kraft wieder frei gekommen.

Am Steg an der Goundplaat habe ich versucht auf er Leeseite des Steges anzulegen. Nach vier Versuchen habe ich aufgegeben und an der Luvseite angelegt. Jetzt war ich mittlerweile bis auf die auf die Haut nass. Nachdem ich meine Sachen gewechselt habe und ich wieder den Kopf aus dem Boot gesteckt habe, war alles vorbei. Kein Wind, kein Regen. Na klasse. Ich hätte mit dem anlegen mal besser 15 Min. gewartet.

Lars, Sandra und Frieda, sowie Andi, Pia und Tim haben dann bei besten Bedingungen angelegt.

Hafentag in Colijnsplaat

17.06.20

Genau zu der Zeit als in den Niederlanden die Corona-Beschränkungen gelockert werden habe ich zwei Wochen Urlaub. Was für ein Glück. Einen Wermutstropfen gibt’s aber trotzdem. Christina kann zur Zeit leider nicht mit mir in Urlaub fahren.

Dieses Mal will ich nicht auf die Nordsee, nicht runter nach Frankreich oder rüber nach England. Ich habe mich auch gar nicht darüber informiert ob das z.Zt. überhaupt möglich ist. Ich bleibe in Zeeland und werde überwiegend freie Stege an den Inseln anlaufen oder ankern. Um autark zu sein habe ich mir ein Solar-Panel besorgt.

Am ersten Tag bleibe ich im Heimathafen. Laut Wettervorhersage soll es ab ca. 14 Uhr Gewitter geben. Ich schnappe mir die Kamera und mache mich zu Fuß auf den Weg zur Zeelandbrücke. Das sind ca. 2 km. Zu fotografieren gibt es ja immer was.

Zeelandbrug

Gegen 13:30 Uhr bin ich, bei immer noch gutem Wetter, an der Zeelandbrücke. Ich entschließe mich noch ein Stückchen weiter zu gehen. Am Ende bin ich bis nach Kats gelaufen und habe mir dort beim Yachtmarkler ein paar Boote angesehen.

In der Ferne höre ich nun schon Donner. Es wird Zeit den Rückweg anzutreten. Als ich wieder an der Zeelandbrücke bin gibt es einen ersten, kurzen, heftigen Schauer. Wieder Glück gehabt, hier kann ich mich unterstellen. Nach dem Schauer geht’s weiter. Noch zwei Kilometer. Es blitzt und donnert. In dem Moment als ich am Boot ankomme fängt es an zu regnen und hört für den Rest des Tages auch nicht mehr auf. Was soll ich sagen? Wieder Glück gehabt.

Am Ende bin ich knapp 10 km gewandert.

Silvester 2019

Silvester 2019

Am 31.12.19 machen sich Christina und ich auf den Weg nach Colijnsplaat, zur „Sinne“.

Christina startet in Bochum, ich in Köln. Wie der Zufall so will treffen wir uns kurz vor Goes auf der Autobahn.

In Colijnsplaat angekommen, fahren wir zuerst noch zum Nordseestrand. Christina gedenkt an diesem besonderen Datum ihrer Mutter, indem sie Ihr Rosen schenkt.

…..

Zurück in Colijnsplaat machen wir Sinne sofort segelklar. Proviant für die nächsten Tage verstauen, Fock anschlagen. Die Vorsegel dürfen bei uns im Hafen, über den Winter, nicht angeschlagen bleiben. Diese Regelung finde ich sehr sinnvoll.

Dann machen wir uns auf den Weg nach Zierikzee. Weil wir schon spät dran sind nehmen wir den direkten Weg, ca. 5 Sm. Das ist ein absolut herrlicher letzter Segelschlag in 2019. Sonnenschein und halber Wind. Was will man mehr?

In Zierikzee werden wir schon von Dirk und Gabriele erwartet. Unsere Freunde, Sven und Diana, von der „Free Willy“ sind auch da. Ausnahmsweise fahre ich den Anleger. Sonst macht Christina das.

Christina hat ein Käsefondues-Set das wir zum ersten Mal auf der Morian zum Einsatz bringen. In absolut gemütlicher, entspannter Runde genießen wir das Silvester-Essen. Käsefondues hatte ich vorher noch nie gegessen. Wir hatten exklusive, verschiedene Käse. Das Fondue war absolut spitze. Das machen wir nochmal.

Zierikzee Haven

Kurz vor Mitternacht gehen Christina und ich auf den Damm. Dirk und und Gabriele sind verständlicherweise mit den Hunden an Board geblieben. Nachher haben wir natürlich noch aufs neue Jahr angestoßen.

Am 01.01. haben wir erst mal ausgiebig ausgeschlafen.

Am Abend sind wir zum Essen zum Portugiesischen „Carlos“ in Zierikzee gegangen. Dieses Restaurant können wir nur wärmsten empfehlen. Die Restaurantbetreiber sind super nett, zuvorkommend, höflich, sympathisch, freundlich. Das Essen ist spitzenmäßig.

02.02..20 ist ansegeln angesagt. Eigentlich müssen wir nur die 5 Sm rüber nach Colijnsplaat. Wir entscheiden uns aber den Umweg über Roompot zu segeln.

Ein herrlicher erster Schlag im neuen Jahr. Es ist kalt und diesig aber wunderschön.

Nach ca. Drei Stunden machen wir in Colijnsplaat fest.

Erst mal gibt’s Glühwein. Danach ein tolles Abendessen.

Steinofen-Sticks, Käse, Lachs und Wein.

Das war wieder ein superschöner Jahreswechsel. So kann man das Leben genießen.

Oosterschelde im Herbst

03.10.2019 (Fischsuppe)

Vor uns liegen 4 Tage Bootsleben. Heute lassen wir es sehr ruhig angehen. Schon seit längerem haben wir uns vorgenommen nochmal Fischsuppe zu machen.

Glücklicherweise sind in unserem Hafen ein paar Fischer ansässig, wo wir uns fangfrischen Fisch besorgen können. Wir machen uns also auf den Weg zum Fischhändler, gehen aber vorbei um am Strand das Meeresrauschen und die frische Luft zu genießen.

Hier treffen wir auf einen weiteren Fischhändler der uns auch sofort anspricht. Ein älterer, sehr sympathischer Fischer, mit seinem kleinen Verkaufswqgen. Wir erzählen ihm dass wir eine Fischsuppe machen wollen. Er bietet uns Scholle, Lachs und Garnelen dafür an. Um über den Tag zu kommen noch Matjeshering dazu. Und das alles zu einem günstigen Preis. Wir sind begeistert von diesem sympathischen Fischer und machen uns mit einem guten Gefühl weiter auf den Weg zum Strand.

Windgeschützt, hinterm Deich, pulen wir unsere Garnelen. Was für ein schöner Tag. Mit so einfachen Sachen kann man so glücklich sein.

Krabben pulen an der Oosterschelde

Derweil haben wir zum Fischsuppe essen noch Freunde eingeladen. Sandra, Lars und Frieda sind mit ihrem Boot unterwegs zu uns. Dirk wird mit dem Auto kommen.

Christina hat wieder eine super Fischsuppe gezaubert. Wir verbringen mit unseren Freunden einen tollen Abend mit gutem Essen, gutem Wein und guten Gesprächen.

Fischsuppe für alle auf der „Sinne“

04.10.2019 (Goes)

Wir haben beschlossen nach Goes zu segeln. Es ist sehr windig und den ganzen Morgen hat es geregnet. Gegen 14:00 Uhr wollen wir losfahren. Dann ist Niedrigwasser, wir haben die Strömung mit uns und Lars paßt dann mit seinem Boot auch unter die Zeelandbrücke.

Das Wetter meint es gut mit uns. Die Sonne kommt raus und der Wind pendelt sich auf 5-6 Bft ein. Die Oosterschelde ist leer. Nur vier Boote sind unterwegs.

Wir haben die Oosterschelde bei 6 Bft fast für uns alleine.

Um nach Goes zu fahren geht es erst durch eine Schleuse dann durch einen Kanal. Dirk liegt z.Zt mit seiner Morian hier in einer Werft. Die Morian wurde heute endlich wieder zu Wasser gelassen.

Auf dem Weg in den Stadthafen kommen wir an der Werft vorbei. Dirk schließt sich uns an und wir fahren mit drei Booten weiter zum Stadthafen.

Kanal durch Goes
Stadthafen Goes

Heute gibt‘s Pizza auf dem Marktplatz in Goes. In „Het Postkantoor“ waren wir schon beim letzten Mal sehr zufrieden.

Abends entdecken wir zufällig ein Fest, „Lichterfest?“ in der Stadt.

Geniales Spätsommer Wochenende

21.09.2019
Der Tag fängt damit an dass wir Besuch von einem lieben Freund bekommen. Dirk klopft ans Boot. Ich öffne total verschlafen das Luk und frage erst mal wie spät es ist.
Wir sind wohl doch etwas lange aufgeblieben am Vortag.
Kurz um entschließen wir uns gemeinsam zu frühstücken.

Frühstück unter Freunden

Wir wollen heute nach Yerseke segeln. Um mehr Segelspaß zu haben segeln wir erst mal, gegen den Strom aber mit dem Wind, Richtung Westen nach Roompot um von dort aus mit dem Strom und gegen den Wind nach Yerseke zu kreuzen. Vorsorglich hatten wir die High Aspect Fock gesetzt.

Was für ein Glück haben wir mit dem Wetter. Es ist herrlich warm mit tollem Segelwind. Zwischendurch müssen wir, für eine Stunde, ein Reff einbinden.
Das macht echt Laune.

Auf der Kreuz

Gegen 20:00 Uhr erreichen wir Yerseke. Kurz vorher habe ich versucht den Hafenmeister zu erreichen. Der war aber leider nicht mehr im Dienst.
Ich habe den Hafen noch nie so voll gesehen. Die Besucherstege und die Boxen im vorderen Teil des Hafens waren proppenvoll.
Wir sind dann in den hintern Teil des Hafens gefahren und haben uns, in der Hoffnung das niemand mehr reinkommt, in eine der wenigen freien Festliegerboxen gelegt.

Yerseke ist die Hochburg der Austern und Muscheln. Hier festzumachen und keine Muscheln zu essen ist ein Verbrechen.
Die Restaurants hier schließen zwischen 17 und 20 Uhr. Nur das Kaaigat, direkt am Hafen hat bis 22:00 Uhr geöffnet.
Wie zu erwarten war in diesem Restaurant kein Tisch mehr zu bekommen. Die Besitzerin sagte uns dass wir in 45 Minuten wiederkommen sollten, sie hätte dann einen Tisch für uns. Die Frage ob wir denn vorsichtshalber reservieren sollten wurde verneint, sie merkt sich das.
Nach einer Stunde waren wir wieder da, wurden direkt erkannt und bekamen auch einen Tisch. Das ist mal Service.
Natürlich haben wir Austern bestellt. Für uns, in Yerseke, ein Muss!
Im Anschluss gab’s eine Fischsuppe.

Austern in Yerseke

Am nächsten Morgen werden wir mit einem spektakulären Sonnenaufgang geweckt.
Bei herrlichem Wetter frühstücken wir im Cockpit.

Die Rückfahrt nach Colijnsplaat wird super. Bei herrlichem Sonnenschein und super Segelwind gleiten wir nur so über die Oosterschelde.
Bei diesem Wetter ist auf der Oosterschelde reger Betrieb. Glücklicherweise beherrscht hier jeder die Ausweichregeln.

Überführung Westerly-Oceanquest

Peter hat sich eine Westerly Oceanquest in Harwich gekauft und mich gefragt ob ich sein neues Schiff mit Ihm überführe. Am letzten August Wochenende sollte es losgehen.
Ich habe mir sicherheitshalber noch drei Tage frei genommen. Man weiß ja nie wie das Wetter ist, ob wir sofort lossegeln können.
Peter hat für uns eine Fähre am 30.08.19 gebucht. Um 22:00 Uhr legen wir in
Hoek van Holland ab.

Am nächsten Morgen werden wir nach dem Frühstück vom Makler abgeholt und zur Titchmarsh-Marina gefahren.


Wir müssen noch die Fallen in den Mast einziehen und die Segel anschlagen. Segel, Fallen und Schoten sind reichlich vorhanden. Der Voreigner hat alles beschriftet. Wir brauchen aber trotzdem länger als wir anfangs dachten.
Gegen 11:00 Uhr sind wir fertig. Wir verabschieden uns vom Makler, der uns noch ein paar gute Tipps für den Walten Channel und Hamford Water gibt.

Für die Überfahrt ist gutes Wetter angesagt. Zuerst 3-4 BFT aus Südwest, später 4-5 (in Böen 6).
Die Westerly läuft super. Wir genießen die Fahrt über die Nordsee. Besseres Wetter hätten wir nicht haben können.

Ich hatte mich gerade hingelegt um für die Nacht fit zu sein, da ruft mich Peter wieder nach oben. Der Wind hat zugelegt und auf West gedreht. Wir fahren jetzt genau vorm Wind und bergen das Großsegel. Der Seegang nimmt auch schnell zu. Die Wellen kommen jetzt fast genau von hinten. An Schlaf ist jetzt nicht mehr zu denken.
Wir fahren einige Stunden, nur mit Genua, weiter durch die Nacht.

In der „North Hinder Junction“, wo einige Verkehrstrennungsgebiete aufeinander treffen, nimmt der Wind ab. Der Seegang bleibt und bringt das Boot noch mehr zum rollen. Wir nehmen auch die Genua weg, weil diese ständig einfällt und fahren unter Motor weiter.
Es ist ziemlich viel Vekehr hier. Wir haben kein AIS und müssen anhand der Positionslampen die Position und Bewegungsrichtung der Berufsschifffahrt deuten.
Das ist schwieriger als gedacht. Die meisten Berufsschiffe sind so stark beleuchtet dass man Positionslampen nicht sehen kann. Gut dass wir zu zweit sind.



North Hinder Juction

Kurz nach 06:00 Uhr fahren in das Roompot Fahrwasser. Wir sind mittlerweile völlig übermüdet und freuen uns dass man schon erahnen kann wo die Sonne aufgeht. Wir nehmen uns vor, bei der Roompot Schleuse festzumachen und erst einmal ein paar Stunden zu schlafen. Nachdem die Sonne aufgegangen ist verwerfen wir diesen Plan schnell wieder. Jetzt wollen wir bis nach Bruinisse, wo Peter seinen Liegeplatz hat, weiter fahren.

Sonnenaufgang über Zeeland


An der Zeelandbrücke verpassen wir knapp die Brückenöffnung und müssen auf die nächste Brückenöffnung warten. Zum nächsten Öffnungszeitpunkt bleibt die Brücke geschlossen. Wir warten noch ein paar Minuten und fragen über Funk nach. Der Brückenwärter hat uns angeblich nicht gehen und wir müssen auf die nächste Öffnungszeit warten. Nach ca. einer Stunde können wir endlich die Zeelandbrücke passieren.
Um die Mittagszeit machen wir endlich in Bruinisse fest. Wir sind jetzt mittlerweile 30 Stunden auf den Beinen.
Wir wollen jetzt nur noch schlafen. Ich packe meine Sachen und fahre noch rüber zu meinem Boot um mich in die Koje zu hauen.

Peter hat sich wirklich ein klasse Schiff gekauft. Der Voreigner hat das Schiff gut gepflegt. Es sieht ziemlich neuwertig aus.
Die Überfahrt war, bis auf den Schlafmangel, klasse. Es hat sehr viel Spaß gemacht mit Peter zusammen das Schiff zu überführen.