Endlich wieder unterwegs – Segelsommer 2021

Colijnsplaat 12.06.2021

Nach herausfordernden Monaten sind wir dankbar und glücklich, wieder auf dem Boot sein zu dürfen. Wir sind in Ruhe zu Hause gestartet, gut angekommen und haben unsere Siebensachen auf Sinne verstaut. Erstaunlich, wieviel doch in dieses Boot reinpaßt😊 danach haben wir Dirk und Ursula vom Bahnhof abgeholt und zur Morian gebracht. Dirk geht auf seine große Reise in den Süden und Ursula begleitet ihn – zunächst für drei Wochen und später immer mal wieder. Mangels Wind haben wir am Sonntag eine Radtour zur Roompotsluis gemacht und wieder einmal festgestellt, wie bezaubernd Zeeland ist.

Colijnsplaat – Yerseke 14.06.2021

Ein wunderschöner Schlag – Wind und Wetter haben gepaßt gute 15 Sm in drei Stunden. Und: wir wollten Austern essen. Daraus geworden ist letztlich ein superleckeres Muschelessen. Restaurant De Viskeete – sehr zu empfehlen!

Yerseke – Texel 15.-16.06.2021

Um ca. 12:00 Uhr sind wir los – Wind und Wetter passen wieder, wir wollen nach Texel. Eine Robbe schaut uns neugierig hinterher und wir beobachten ein Fischerboot, welches seine Netze durch das Wasser der Oosterschelde zieht. Wir werden noch einen guten Schlag bis Roompot haben und nach dem Schleusen dort festmachen, um auf die richtige Gezeit zu warten. Mit steigender Tide wird sie uns mit auf dem Weg nach Texel nehmen. Der Wind hat zunächst abgeflaut und kommt nun genau gegenan. Seit 15:00 Uhr fahren wir unter Motor, damit wir rechtzeitig in Roompot ankommen. Seit 15:40 Uhr wieder gut Wind aus Nord und so geht es wieder unter Segeln bis zur Roompotsluis. 😊 Ankunft dort um 17:25 Uhr, die geplante Einkehr in der dortigen Frituur fiel aus, sie hatte geschlossen. Also gab es leckeres Chili zur Stärkung vor der Fahrt durch die Nacht. Pünktlich um kurz nach 19:00 Uhr legen wir ab, setzen die Segel und können die Maschine ausmachen. Unser erster Kurs auf See ist 299 Grad, der Wind aus Nord und der Strom wird uns die nächsten sechs Stunden schieben.

05:35 Uhr – der Sonnenaufgang direkt vor dem Bug ist wunderschön. Endlich sind wir an Hoek van Holland vorbei – eine zähe, 6-stündige Sache mit wenig Wind, dafür umso mehr Gegenstrom. Was war bisher geschehen? Ca. um Mitternacht schlief der Wind ein und wir fuhren unter Maschine und Großsegel in die Nacht. Vorbei an der schier endlosen Reede vor Rotterdam. Mittendrin wollte uns ein Fischer aufs Korn nehmen, er kam uns wirklich bedrohlich nahe. Erst durch unsere zusätzlichen Lichtzeichen hat er letztlich doch etwas den Kurs geändert und uns ziehen lassen. Wir genossen einen großartigen Sternenhimmel und wunderbares Meeresleuchten. Und dann endlich, der Morgen dämmerte bereits, hatten wir die kniffelige, weil vielbefahrene Hafeneinfahrt von Rotterdam gequert. Pünktlich fischte auch der Wind auf und so konnten wir endlich wieder Kurs Richtung Texel aufnehmen. Wir segeln, der Motor ist aus und bevor die Sonne sich zeigte, konnte Edgar sich hinlegen und endlich schlafen. Der Autopilot steuert Sinne und ich muß einfach mal nichts tun außer regelmäßig rundum schauen. Herrlich… Die Sonne wärmt ganz langsam und läßt das klamme Gefühl der Nacht aus dem Körper weichen. 06:45 Uhr – Scheveningen / Den Haag Steuerbord querab und eine weitere Reede an Backbord, diese haben wir ziemlich knapp passiert. Dann ist Edgar aufgewacht, wir haben getauscht und auch ich habe ein paar Mützen Schlaf nachgeholt.

Am späten Vormittag hat Edgar das Badewasser aufgeheizt, heißt einen Wassersack an Deck in die Sonne gelegt und so konnten wir eine erfrischende Dusche an Deck genießen – herrlich! Kurz darauf, glücklicherweise wieder bekleidet, kam die holländische Coastguard längsseits, hat kurz nach unserem Reiseweg gefragt und sich wieder verabschiedet. Augenscheinlich sahen wir ziemlich harmlos aus… Seit Mittag bläst der Wind woanders, jedenfalls nicht bei uns. Ein Hauch von Überhauptnichts läßt uns den Motor starten und Kurs in Richtung unserer holländischen Insel halten. Eine gute Gelegenheit, endlich die Angel einzusetzen und für ein köstliches Abendessen zu sorgen. Gebissen hat letztlich nix, dafür haben Robben und Möwen Jagd auf unseren Köder gemacht. Spiegelglatte, bleierne See und höchstsommerliche Temperaturen lassen uns auf Wind hoffen, doch dieser läßt, wie vorhergesagt, auf sich warten. So verbringen wir die Fahrt mit Schreiben, Aufräumen und ausgiebigem Nichtstun. Ab und an lugt eine Robbe aus dem Wasser und schaut uns erstaunt hinterher oder taucht vor uns weg. Relaxen pur.

Später dann gegen 16:00 Uhr Höhe Julianadorp kommt endlich wieder Wind auf. Allerdings genau aus der Richtung, in welche wir wollen, also lassen wir den Motor weiter mitlaufen und setzen zusätzlich die Segel. Es beginnt eine Kreuz hoch am Wind mit jetzt wieder Gegenstrom im Schulpengat bis in den Texelstroom bis nach Oudeschild auf Texel. Wir haben kräftigen Gegenstrom, der – endlich – um 19:45 Uhr kippte und die letzten Meilen zum Hafen gut mitgeschoben hat. Fest um 21:30 Uhr an Steg B Box 09. Auch das ist noch mit Aufregung verbunden, da der Hafen proppenvoll ist. Doch am Ende ist alles gut und wir haben für Sinne einen schönen Platz gefunden. Nach 131 Seemeilen und 33 Stunden im Kielwasser ein schöner Moment… Als besonderen Anleger für besondere Anlässe zaubert Edgar ein ebenso besonderes Getränk hervor: einen Gin namens „Sinne“ – sehr fein und dem Anlaß voll entsprechend!

Nach einem leckeren Abendessen an Bord nach so vielen Stunden besuchen wir Saskia, eine Segelfreundin, auf ihre Contest 34 und genießen dort noch einen gemeinsamen Absacker. Ein wunderbarer Abschluß nach diesem tollen Törnstart!

Oudeschild / Texel 17.+18.06.2021

Nachdem wir gestern den bildhübschen und idyllischen alten Teil von Oudeschild erwandert haben, verbleiben wir heute ebenfalls im Relax-Modus, kaufen ein paar Dinge für das Boot und genießen das köstliche Texel-Bier. Zum Abendessen entern wir nochmals Saskias Boot, denn sie hat uns zu einem leckeren Thai-Curry eingeladen. Sie hat uns toll bekocht und wir haben viel gequasselt, ihren Kater bespaßt und uns mit ihr über die Staande-Mast-Route ausgetauscht. Sie hat sie bereits von Zeeland in Richtung IJsselmeer befahren – wir haben das in den nächsten Tagen in umgekehrter Richtung vor. Doch das ist eine andere Geschichte…. Morgen werden wir gemeinsam Texel verlassen und durch das Watt Richtung Kornwerderzand segeln. Fortsetzung folgt!

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Sommerurlaub in Zeeland Teil 2 – jetzt mit Frau an Bord

21.-28.08.2020

Auf diese unsere gemeinsame Zeit auf Sinne habe ich mich total gefreut – ist dies in diesem Jahr doch relativ selten gewesen. Nach meiner Anreise per Bahn war ich froh, den Seemann endlich wieder umarmen zu können. Zurück vom Bahnhof in Goes fühlte ich mich auf Sinne sofort wieder zu Hause. Später haben wir den Abend, der nach einem schwülheißen Tag etwas Abkühlung brachte, noch am Strand von Colijnsplaat verbracht. Phänomenal, denn wir konnten ein ganz tolles Wetterleuchten beobachten – ein fantastisches Spektakel am nächtlichen Himmel!

Der nächste Tag begann entspannt, wir haben es gemütlich angehen lassen.

Später waren wir mit Dietrich zum gemeinsamen Kochen & Essen bei ihm an Bord verabredet – Tomate-Mozzarella und Spaghetti Vongole, dazu ein leckeres Weinchen – mnjam…

Doch wir wollten ja auch segeln. So ging es tags drauf bei wunderbarer Rauschefahrt nach Yerseke, einem unserer Lieblingsorte. Allein schon wegen der köstlichen frischen Austern, die dort in ihren Becken nur auf uns warten. Das Wetter passte perfekt, ebenso der Wind und wir hatten eine herrliche Reise bei halbem bis raumem Wind. Die Wolken am Himmel zeigten uns immer wieder wechselnde Bilder, einfach schön. Es erinnerte mich an meine Kindheit, wo wir uns immer auf den Rücken gelegt und in den Himmel geschaut haben, um dann zu raten, welche Figuren uns die Wolken zeigten. Das wurde über Stunden nie langweilig… Ein Liegeplatz war dann in Yerseke auch sofort gefunden – alles gut. 

Zwecks Austernverkostung haben wir uns einen Tisch mit Sonne direkt am Hafen in der Brasserie ´t Kaigaat ausgesucht, ein schönes Plätzchen um zu genießen (https://kaaigat.nl). Als die heißersehnten Delikatessen endlich vor uns auf dem Teller in der Sonne glitzerten, waren wir einmal mehr rundum glücklich und dankbar dafür, wie gut es uns geht.

Ein ausgiebiger Spaziergang am Strand entlang und durch den Ort zurück hat uns schließlich wieder zu Sinne zurückgeführt. Dort wollten wir den Abend noch mit einem Glas Wein an Deck ausklingen lassen – starker Wind und Regen haben uns aber dann doch ins Schiffsinnere getrieben – wenn es von achtern weht, nützt auch die beste Sprayhood nix. Gemütlich war es natürlich dennoch.

Am folgenden Morgen haben wir die Leinen losgeworfen Richtung Heimathafen. Glücklicherweise hatte es sich weitestgehend ausgeregnet und die Sonne versuchte, sich durch die rasch ziehenden Wolken zu kämpfen. Die weitere Wettervorhersage machte uns jedoch nicht viel Hoffnung auf unsere ursprünglichen Segelziele in Zeeland, so entschieden wir uns für die Rückreise nach Colijnsplaat. Natürlich nicht, ohne noch eine ausgiebige Runde kreuz und quer über die ganze Oosterschelde zu segeln. Ab nachmittags nahm der Wind noch einmal kräftig zu – nur gut, daß wir schon fast im Hafen waren. Inzwischen war der Wind ziemlich grantelig, also böig. Das kann beim Anleger schon mal uncool sein. Trotz bester Vorbereitung von Fendern & Leinen durch Edgar und mentaler Vorbereitung meinerseits hat uns der Wind beim Einfahren in die Box heftigst nach vorn gepustet. Eine unsanfte Berührung von Boot und Steg war die Folge (häßliches Geräusch…) sowie ein umgenieteter Stromkasten und eine defekte Buglaterne. Also muß ich beim nächsten Mal wohl noch kräftiger aufstoppen… Irgendwie lernt man ja doch immer noch dazu. Der Stromkasten steht wieder, die Laterne ist erneuert und sonst ist Sinne nix passiert – Glück gehabt!

Die nächsten Tage haben uns wetter- und windbedingt auch nicht wirklich zum Segeln motivieren können. Wir haben entschieden, das Beste daraus zu machen, sind viel wandern gegangen und haben es uns gutgehen lassen. Ein Treffen mit unserem Freund Dirk gehörte genauso dazu wie das Besuchen anderer Städtchen, Wanderungen am Strand oder leckeres Essen, selbst zubereitet oder in einem tollen Restaurant, genießen. So zum Beispiel an unserem letzten Urlaubstag in Veere, einem wirklich superschönen Ort. Die alten Häuser umsäumen den Kanal, schmiegen sich aneinander und versetzen uns ein wenig in alte Zeiten. Ich kannte die Stadt bisher noch gar nicht und Edgar hat mir seine Lieblingsplätze gezeigt.

 

Zuvor waren wir in Domburg, doch dort war die Stadt vollkommen überlaufen und wir haben uns schleunigst an den Strand geflüchtet. Eine gute Entscheidung – durch den Sand und das Wasser zu laufen, Muscheln zu sammeln, den Wellen zuzuschauen war so viel besser als den ganzen Menschenmassen im Ort auszuweichen.

So langsam bekamen wir Appetit und Edgar schlug vor, doch noch irgendwo einen Kibbeling zu essen. Aber nicht in Domburg, das war klar. Er stellte mir einen tollen Kibbeling-Laden in Veere in Aussicht und ich freute mich. Also wanderten wir zurück zum Auto und fuhren nach Veere. Ich hatte mittlerweile ein sonnenklares Bild von Kibbeling mit Frites vor meinem geistigen Auge – ein untrügliches Zeichen von „ich habe Hunger!“. In Veere angekommen, haben wir wie gesagt noch einiges angeschaut, um dann mal so langsam in Richtung Kibbeling zu gehen. Doch: alle von Edgar überlegten Möglichkeiten hatten bereits geschlossen oder waren gerade dabei. Diese Situation paßte so gar nicht zu der Vorstellung in meinem Kopf – ich konnte den Kibbeling ja bereits schmecken! Doch bevor eine gewisse Eskalation bei mir starten konnte, kam die Rettung in Sicht. Das Restaurant „De Werf“, malerisch am Hafen gelegen. Wir wurden freundlich begrüßt, bekamen einen Tisch mit Terrassenfeuer und Blick auf den Hafen und später dann den besten Kibbeling ever! Ein perfekter Abschluß, besser hätte es nicht sein können! (Wer es mal testen mag – hier der Link: https://www.dewerf.nl)

Sommerurlaub in Zeeland, Teil 1

Mit neuer Srayhood und neuem Ruderlager geht’s in den Urlaub.

Zuerst hatte ich vor an der belgischen und französischen Küste entlang zu segeln. Das hätte vom Wind her auch gepasst. Es war aber so heiß, dass ich mich lieber dazu entschieden habe ins Veerse Meer zu fahren.

Mein Freund Dirk ankert schon seit ein paar Tagen vor Veere. Also auf nach Veere zum Ankern, relaxen und schwimmen.

Vor Veere kann sehr gut bei 3 bis 4 Meter Wassertiefe ankern. Der Sommer ist im Moment auf Hochtouren. Tagsüber würd es so um die 36 Grad warm. Das kann man nur mit viel Baden im Veerse Meer aushalten.

Beim Ankern kam es am dritten Tag zu einem nervenaufreibenden Ereignis. Das habe ich Hier beschrieben: Schockmoment im Veerse Meer!

Zwischendurch sind wir mit dem Dingi immer mal wieder zum Eis essen nach Veere rüber gefahren.

Nach drei Tagen vor Anker sind wir dann nach Wolphaartsdijk gefahren, weil meine Sevice Batterie endgültig hinüber war und ich dort eine neue kaufen kann. Außerdem sollte es noch ein Gewitter geben.

Das Gewitter ist ausgeblieben. Die Service-Batterie habe ich bekommen, der Urlaub konnte also weitergehen.

Andi und Pia sind mit ihrem Sohn zum Wochenende nach Zeeland gekommen. Wir haben ausgemacht, dass wir zusammen mit zwei Booten zur Goudplaat fahren um dort an einem freien Steg festzumachen. Dirk wollte lieber vor Wolphaartsdijk Ankern.

An der Goudplaat liegt man sehr gut. Hier macht es noch mehr Spaß zu schwimmen, weil man hier mit Tauchermaske ganz toll die Unterwasserwelt beobachten kann.

Andi und ich haben beschlossen nach Austern und Miesmuscheln zu tauchen. Für das Abendessen haben wir reichlich Meeresfrüchte gefunden.

Am nächsten Tag sind wir mit dem Dingi auf die gegenüberliegende Insel gefahren. Auch hier ist wieder viel Natur zu erleben. Mit Rehen und Hirschen.

Das war ein super Wochenenden mit den dreien. Sehr entspannt, mit schwimmen, wandern und Kleinem Spleiß Kurs. Andi hat mir gezeigt wie man Dyneema spleißt.

Auf der Rückfahrt nach Colijnsplaat gabs dann Wasser von oben. Bei diesen Temperaturen macht das aber überhaupt nichts aus.

Zurück in Colijnsplaat werden die Lebensmittel aufgefüllt und das Schiff aufgeräumt und geputzt. Christina kommt mit dem Zug nach und wir werden die zweite Hälfte des Urlaubs zusammen verbringen.

Schockmoment im Veerse Meer!

Zusammen mit Dirk habe ich den Nachmittag in Veere verbracht. Wir sind durch die schönen Gassen spaziert, haben zusammen fotografiert und haben es uns richtig gut gehen lassen.

Nach nem kleinen Snack haben wir uns ein schattiges Plätzchen auf einer Bank gesucht und mit tollem Ausblick über das Veerse Meer haben wir über Gott und die Welt geredet. Die letzten Monate haben wir uns ja nicht viel gesehen und wir hatten uns natürlich viel zu erzählen.

Zum Abschluss haben wir uns im Hafen noch ein Bierchen gegönnt. Erst hat es ziemlich lange gedauert bis sich ein Kellner an unseren Tisch begeben hat. Dann dauerte es, gefühlt eine Ewigkeit, bis wir unser Getränk bekommen haben. Als wir dann zahlen wollten um den Rückweg anzutreten, das gleiche Spiel.

Jetzt zog sich aber auch schnell der Himmel zu. Der Wind hat böig aufgefrischt. Die Kellner waren damit beschäftigt die Sonnenschirme wegzuräumen.

Als wir dann nach 20 Minuten endlich zahlen konnten hatte der Wind schon mächtig aufgefrischt. Die Rückfahrt, zu unseren vor Anker liegenden Booten, war natürlich genau gegen den Wind. Uns war schon klar, dass wir im Dingi nass werden. Etliche Wellen sind übergekommen und haben uns geduscht. sehr salzig aber zum Glück nicht so kalt.

Da es schon ziemlich dunkel war, hatten wir Schwierigkeiten die Boote anzusteuern. Dann hat Dirk irgendwann die Morian entdeckt. Also, mit weitern Duschen , Kurs auf Morian.

Aber Moment mal. Wo ist denn Sinne? Sinne war nicht zu sehen. Wir haben zuerst vermutet, dass Sinne hinter Morian liegt und wir sie deshalb nicht sehen können. Als wir dann näher kommen wurde aber schnell klar, dass Sinne weg ist.

Für mich ein absoluter Schockmoment!

Boot abgetrieben und irgendwo gestrandet. Sofort richteten sich unsere Blicke Richtung Lee. Liegt Sinne vielleicht da am Strand?

Mit dem Dingi haben wir sofort in Richtung Lee umgedreht. Da lagen ein paar Boote, Sinne war aber nicht dabei.

Also zurück zur Morian. In Lee war nichts zu sehen. Mittlerweile war es auch schon zu dunkel um was zu sehen. Meine Gedanken kreisten. Polizei anrufen, Boot als vermisst melden, eventuell gestohlen?

Kurz bevor wir die Morian erreichten streikte der Motor vom Dingi. Wenn, dann passiert wirklich alles auf einmal. Dirk hat den Moteror aber wieder zum laufen bekommen.

An der Morian angekommen waren meine Knie schon sehr weich. Ich konnte keinen Knoten mehr machen um das Dingi festzumachen.

Wir haben sofort das Fernglas genommen um nach Sinne zu suchen. Tatsächlich habe ich Sinne in der Ferne gefunden. Komischerweise aber in Luv. Ich habe dann sofort die Peilung der Morian gecheckt und festgestellt dass die Morian ganz woanders liegt.

Nicht die Sinne, sondern die Morian ist abgetrieben. Totale Erleichterung für mich aber immer noch mitgenommen.

Wir sind dann mit Morian Anker auf gegangen und haben Morian wieder zurück zum ursprünglichen Ankerplatz gefahren. Im Nachhinein war es ein Riesenglück für Dirk, dass der Anker irgendwann wieder gepackt hat. Morian ist ca. 200 Meter abgetrieben.

Und die kleine Sinne hat treu und brav auf ihrem Ankerplatz auf mich gewartet.

Anschließend gibt es noch ein paar Bilder vom schönen Veere.

Urlaub im Veerse Meer

18.06.20 – 28.06.20

Ich hätte nicht gedacht, dass ich mal 10 Tage Urlaub im Veerse Meer machen werde. Mein Boot habe ich Anfang 2019 in die Oosterschelde verlegt, weil mir das Veerse Meer zu klein und zu eng ist.
Für diesen Urlaub habe ich mir aber vorgenommen in Zeeland zu bleiben. Freie Stege und Inseln anzulaufen oder zu ankern.
Da bietet sich das Veerse Meer natürlich an. Einige schöne Stellen kenne ich ja hier.

So wenig wie dieses Mal bin ich noch nie gesegelt. Die Zeit habe ich mehr mit wandern, schwimmen und fotografieren verbracht.

Lieblings Platz an der Goudplaat


Nach drei Tagen Goudplaat bin ich zwei Seemeilen weiter, zur Mosselplaat, gesegelt. Diese Insel liegt genau gegenüber von Veere. Hier habe ich auch Freunde getroffen. Die Insel ist sehr klein. Hier bin ich nur einen Tag geblieben.

Heute fahre ich nach Wolphaartsdijk.
Ich fahre einen kleinen Umweg, oben am Nordseedeich vorbei. Hier kommt es zu einer spontanen Regatta mit einem H-Boot. Tja, wenn zwei Boote den gleichen Kurs haben.

Regatta mit H-Boot

Unterwegs wird Sinne zweimal von Freunden erkannt. Es ist schön überall jemanden zu kennen.
In Wolphaartsdijk hatte ich für zwei Jahre einen Liegeplatz. Im Verein bin ich hier weiterhin Mitglied und zahle dadurch nur knapp 7 Euro für die Übernachtung.

Sinne in Wolphaartsdijk

Von Wolphaartsdijk bin ich wieder zur Goudplaat gesegelt. Den schwachen Wind hatte ich heute genau von vorn. Also bin ich fast die ganze Strecke gekreuzt. Das ist auf dem Veerse Meer anstrengen, weil es so eng ist. Alle paar Minuten ist eine Wende fällig.
Außer mir ist nur ein weiterer Segler gegen an gekreuzt. Alle anderen „Segler“, selbst die auf Gegenkurs, sind unter Motor gefahren. Das wird mir immer ein Rätzel bleiben.

Die restlichen Tage habe ich wieder mit viel wandern, schwimmen und fotografieren verbracht. Zweimal bin ich von Freunden besucht worden.

Zurück in Colijnsplaat habe ich Anke und Martin, von der Segelyacht „JAMBO“ getroffen. Martin war erst ein paar Tage von seinem Non-Stop-Törn, von Martinique nach Helgoland zurück. Das waren mehr als 5000 Sm.
Wir hatten einen sehr unterhaltsamen Abend auf der Sinne. Martin hatte natürlich viel über seine Reise zu erzählen.


Zeelandbrug


Geniales Spätsommer Wochenende

21.09.2019
Der Tag fängt damit an dass wir Besuch von einem lieben Freund bekommen. Dirk klopft ans Boot. Ich öffne total verschlafen das Luk und frage erst mal wie spät es ist.
Wir sind wohl doch etwas lange aufgeblieben am Vortag.
Kurz um entschließen wir uns gemeinsam zu frühstücken.

Frühstück unter Freunden

Wir wollen heute nach Yerseke segeln. Um mehr Segelspaß zu haben segeln wir erst mal, gegen den Strom aber mit dem Wind, Richtung Westen nach Roompot um von dort aus mit dem Strom und gegen den Wind nach Yerseke zu kreuzen. Vorsorglich hatten wir die High Aspect Fock gesetzt.

Was für ein Glück haben wir mit dem Wetter. Es ist herrlich warm mit tollem Segelwind. Zwischendurch müssen wir, für eine Stunde, ein Reff einbinden.
Das macht echt Laune.

Auf der Kreuz

Gegen 20:00 Uhr erreichen wir Yerseke. Kurz vorher habe ich versucht den Hafenmeister zu erreichen. Der war aber leider nicht mehr im Dienst.
Ich habe den Hafen noch nie so voll gesehen. Die Besucherstege und die Boxen im vorderen Teil des Hafens waren proppenvoll.
Wir sind dann in den hintern Teil des Hafens gefahren und haben uns, in der Hoffnung das niemand mehr reinkommt, in eine der wenigen freien Festliegerboxen gelegt.

Yerseke ist die Hochburg der Austern und Muscheln. Hier festzumachen und keine Muscheln zu essen ist ein Verbrechen.
Die Restaurants hier schließen zwischen 17 und 20 Uhr. Nur das Kaaigat, direkt am Hafen hat bis 22:00 Uhr geöffnet.
Wie zu erwarten war in diesem Restaurant kein Tisch mehr zu bekommen. Die Besitzerin sagte uns dass wir in 45 Minuten wiederkommen sollten, sie hätte dann einen Tisch für uns. Die Frage ob wir denn vorsichtshalber reservieren sollten wurde verneint, sie merkt sich das.
Nach einer Stunde waren wir wieder da, wurden direkt erkannt und bekamen auch einen Tisch. Das ist mal Service.
Natürlich haben wir Austern bestellt. Für uns, in Yerseke, ein Muss!
Im Anschluss gab’s eine Fischsuppe.

Austern in Yerseke

Am nächsten Morgen werden wir mit einem spektakulären Sonnenaufgang geweckt.
Bei herrlichem Wetter frühstücken wir im Cockpit.

Die Rückfahrt nach Colijnsplaat wird super. Bei herrlichem Sonnenschein und super Segelwind gleiten wir nur so über die Oosterschelde.
Bei diesem Wetter ist auf der Oosterschelde reger Betrieb. Glücklicherweise beherrscht hier jeder die Ausweichregeln.

Spi-Training

13.09.2019
Dieses Wochenende bin ich mit Andi verabredet.
Andi’s neues Boot ist eine Everson 33 die in Yerseke gebaut wurde. Er hat das Boot schon seit Mai 2019. Bisher hatte ich aber noch keine Gelegenheit mir die „Levke“ anzusehen.
Eigentlich hatten wir geplant am Samstag zusammen auf der Oosterschelde Spinnaker zu segeln. Laut Wettervorhersage sollte es aber nun am Samstag sehr schwachwindig werden. So haben wir also kurzerhand entschlossen am Freitag Abend noch einen Schlag über’s Veersemeer zu segeln.
Die Everson begeistert mich sofort. Das Schiff ist absolut klasse verarbeitet. Später stellt sich noch heraus dass Levke auch noch super Segeleigenschaften hat und dazu auch noch schnell unterwegs ist. Was will man mehr.
Von Wolphaartsdijk aus fahren wir zuerst mit Groß und Genua, nach ein paar Meilen dann mit Spinnaker bis Oranjepolder. Ab hier kreuzen wir auf bis Veere. Das alles bei 2 BFT.
Kurz hinter Veere drehen wir um und fahren unter Spi, bei absolut herrlichem Wetter, beeindruckendem Sternenhimmel und Vollmond, wieder zurück nach Wophaartsdijk.
Besser kann man es gar nicht antreffen.


Am nächsten Tag machen wir uns, jeder auf seinem Boot, auf nach Goes um Dirk zu besuchen. Bei der Gelegenheit versuche ich ein paar Fotos von Levke unter Spi zu machen.

Um nach Goes zu fahren muss man erst durch eine Schleuse und dann ca. 2,5 Sm durch einen Kanal fahren. Schleusen sind nicht gerade meine Lieblingsbauwerke. Wir haben aber Glück und die Schleuse öffnet als wir gerade ankommen.

In Goes fahren wir in keinen Hafen. Dirk liegt hier mit seiner Morian an Land um einen neuen Motor einbauen zu lassen. Er hat mit dem Werftbesitzer ausgemacht dass Andi und ich für eine Nacht hier festmachen können. Besser konnte es gar nicht kommen.

Wir freuen uns sehr dass wir uns wiedersehen. Zuletzt sind wir uns in Yarmouth begegnet.
Den Abend verbringen wir auf dem Marktplatz in Goes. Wir drei haben uns viel zu erzählen. Solche Abende genieße ich!

Entgegen der Wettervorhersage haben wir am Sonntag doch wieder mehr Wind.
So wird es dann wieder ein richtig schöner Segeltag, zurück nach Collijnsplaat.




Überführung Westerly-Oceanquest

Peter hat sich eine Westerly Oceanquest in Harwich gekauft und mich gefragt ob ich sein neues Schiff mit Ihm überführe. Am letzten August Wochenende sollte es losgehen.
Ich habe mir sicherheitshalber noch drei Tage frei genommen. Man weiß ja nie wie das Wetter ist, ob wir sofort lossegeln können.
Peter hat für uns eine Fähre am 30.08.19 gebucht. Um 22:00 Uhr legen wir in
Hoek van Holland ab.

Am nächsten Morgen werden wir nach dem Frühstück vom Makler abgeholt und zur Titchmarsh-Marina gefahren.


Wir müssen noch die Fallen in den Mast einziehen und die Segel anschlagen. Segel, Fallen und Schoten sind reichlich vorhanden. Der Voreigner hat alles beschriftet. Wir brauchen aber trotzdem länger als wir anfangs dachten.
Gegen 11:00 Uhr sind wir fertig. Wir verabschieden uns vom Makler, der uns noch ein paar gute Tipps für den Walten Channel und Hamford Water gibt.

Für die Überfahrt ist gutes Wetter angesagt. Zuerst 3-4 BFT aus Südwest, später 4-5 (in Böen 6).
Die Westerly läuft super. Wir genießen die Fahrt über die Nordsee. Besseres Wetter hätten wir nicht haben können.

Ich hatte mich gerade hingelegt um für die Nacht fit zu sein, da ruft mich Peter wieder nach oben. Der Wind hat zugelegt und auf West gedreht. Wir fahren jetzt genau vorm Wind und bergen das Großsegel. Der Seegang nimmt auch schnell zu. Die Wellen kommen jetzt fast genau von hinten. An Schlaf ist jetzt nicht mehr zu denken.
Wir fahren einige Stunden, nur mit Genua, weiter durch die Nacht.

In der „North Hinder Junction“, wo einige Verkehrstrennungsgebiete aufeinander treffen, nimmt der Wind ab. Der Seegang bleibt und bringt das Boot noch mehr zum rollen. Wir nehmen auch die Genua weg, weil diese ständig einfällt und fahren unter Motor weiter.
Es ist ziemlich viel Vekehr hier. Wir haben kein AIS und müssen anhand der Positionslampen die Position und Bewegungsrichtung der Berufsschifffahrt deuten.
Das ist schwieriger als gedacht. Die meisten Berufsschiffe sind so stark beleuchtet dass man Positionslampen nicht sehen kann. Gut dass wir zu zweit sind.



North Hinder Juction

Kurz nach 06:00 Uhr fahren in das Roompot Fahrwasser. Wir sind mittlerweile völlig übermüdet und freuen uns dass man schon erahnen kann wo die Sonne aufgeht. Wir nehmen uns vor, bei der Roompot Schleuse festzumachen und erst einmal ein paar Stunden zu schlafen. Nachdem die Sonne aufgegangen ist verwerfen wir diesen Plan schnell wieder. Jetzt wollen wir bis nach Bruinisse, wo Peter seinen Liegeplatz hat, weiter fahren.

Sonnenaufgang über Zeeland


An der Zeelandbrücke verpassen wir knapp die Brückenöffnung und müssen auf die nächste Brückenöffnung warten. Zum nächsten Öffnungszeitpunkt bleibt die Brücke geschlossen. Wir warten noch ein paar Minuten und fragen über Funk nach. Der Brückenwärter hat uns angeblich nicht gehen und wir müssen auf die nächste Öffnungszeit warten. Nach ca. einer Stunde können wir endlich die Zeelandbrücke passieren.
Um die Mittagszeit machen wir endlich in Bruinisse fest. Wir sind jetzt mittlerweile 30 Stunden auf den Beinen.
Wir wollen jetzt nur noch schlafen. Ich packe meine Sachen und fahre noch rüber zu meinem Boot um mich in die Koje zu hauen.

Peter hat sich wirklich ein klasse Schiff gekauft. Der Voreigner hat das Schiff gut gepflegt. Es sieht ziemlich neuwertig aus.
Die Überfahrt war, bis auf den Schlafmangel, klasse. Es hat sehr viel Spaß gemacht mit Peter zusammen das Schiff zu überführen.

Middelburg – Breskens

Heute sind wir nur einen kurzen Schlag unter Motor gefahren. Von Middelburg nach Breskens.

Ich fange aber besser von vorne an.

Dem Skipper und seinem Matrosen stand zunächst eine Navigationsaufgabe Aufgabe bevor.

Wir mussten in Middelburg einen Supermarkt finden, weil wir kein Bier mehr an Bord hatten. Der erste Supermarkt auf unserem Weg war ein arabischer Markt, der leider nur Rosenwasser angeboten hat.

Also weiter. Laut Googlemaps war der nächste Supermarkt ca. 2 km entfernt. Was man nicht alles auf sich nimmt.

Wir haben beschlossen heute nur bis Breskens zu fahren, weil weiterhin Wind gegenan herrschte.

Die Kanalfahrt war erwartungsgemäß langweilig. Motorfahrt mag ich einfach nicht.

Nachdem wir endlich alle Brücken passiert haben, was durch den „Blauwe Golf“ sehr gut funktioniert, haben wir die Schleuse Vlissingen erreicht.

Die Schleuse in Vlissingen ist sehr eng. Mit kleinen Booten hat man nicht immer eine Möglichkeit festzumachen.

Wir haben an einem anderen Boot festgemacht.

Hier öffnet sich das Tor zur Welt.

Für mich ist es immer ein Gefühl von Freiheit, wenn ich auf die Nordsee raus fahre.

Dieses Mal war es nur ein kurzes Stück aber hier fühle ich mich wohl.

Breskens hat mir anfangs überhaupt nicht gefallen. Als Einhandsegler war es immer schwierig hier anzulegen. Mittlerweile hat man die Stege erneuert. Man legt jetzt an Fingerstegen an. Das ist optimal.

Andreas hat uns heute Abend ein super tolles „Pasta Puttanesca“ kredenzt.

Was geht es uns doch gut.

Colijnsplaat- Middelburg

Heute beginnt mein Urlaubstön.

Um 12:00 Uhr sind wir in Colijnsplaat bei „fast Regen“ gestartet. Jedenfalls sah es sehr nach Regen aus.

Wir, dass sind Andreas und ich. Ich hatte auf Facebook einen Oneway-Törn von Zeeland bis Boulogne sur mer angeboten. Andreas hatte sich nach ein paar Minuten schon gemeldet.

Nach einem Treffen stand schnell fest dass ich den richtigen Mitsegler gefunden habe.

Eigentlich wollten wir von Colijnsplaat, über Roompot nach Blankenberge segeln.

Aber bei 4BFT aus SW, genau gegen an, war das nicht machbar.

Wir haben uns entschlossen übers Veerse Meer bis nach Middelburg zu fahren. Dann am nächsten Tag weiter bis Vlissingen oder Breskens.

Auf der Oosterschelde konnten wir vor dem Wind, mit Hilfe der Strömung, wunderbar zum Veerse Meer segeln.

Im Veerse Meer mussten wir dann kreuzen. Und zwar durch das gesamte Veerse Meer. Wer das Veerse Meer kennt weiß was das bedeutet. Alle zwei Minuten eine Wende.

Nach gefühlten 1000 Wenden und immer länger werdenden Armen sind wir dann gegen 17:30 Uhr in Veere angekommen.

Jetzt noch durch die Schleuse und dann noch die paar Meilen durch den Kanaal door Walcheren nach Middelburg.

In Middelburg sind wir nach dem Anlegebier von einem Festkomitee auf dem Markt empfangen worden.

Wir haben nicht herausgefunden welches Fest in Middelburg stattfand.

Christina hat uns für den ersten Abend einen super leckeren Kartoffel-Gemüse-Auflauf gezaubert.

Der erste Tag des Törns ist schon mal rundum gelungen.